Taiji im Alltag

Alle unter Was bringt‘s genannten körperlichen Aspekte von Entspannung, Standfestigkeit, Ruhe, Stabilität und Harmonie berühren selbstverständlich Deine Psyche und breiten sich dadurch auch in Deinem Alltag aus.

Im Kurs übst Du mit klaren Prinzipien, Dich so entspannt wie möglich zu bewegen. Im Alltag kannst Du mit derselben Klarheit üben, im Tun so entspannt wie möglich zu sein, damit Du abends nicht vom Hamsterrad (extremes Yang) in das Erschöpfungsloch (extremes Yin) fällst. In der Unruhe des Alltags Ruhe bewahren ist die „simple“ pragmatische Ausführung des für viele nebulösen philosophischen Prinzips der Einheit von Yin und Yang.

Zunächst fallen Dir vielleicht Deine angespannten oder gar hochgezogenen Schultern beim Sitzen am PC auf, und Du entspannst sie.

Die Körperkorrekturen, in den fremden Bewegungen geübt, lassen sich 1:1 auf Alltagsbewegungen übertragen: Am Schreibtisch, beim Bügeln, beim Autofahren, beim Joggen, wenn Du Dein Kind auf Deinen Schultern trägst, beim Haus Verputzen…

„Wenn ich an die Taiji-Prinzipien denke, spiele ich besser Tennis.“
Ist die Erfahrung einer Kursteilnehmerin (Ute B.)

Die höhere psychische Stabilität läßt einen weniger häufig zur Frustschokolade oder dem Gläschen Wein oder Bier zum Runterkommen greifen. Wenn man nicht so sehr aus der Fassung gerät, muß man sich auch nicht so stark runterholen. Wenn dieses Auf und Ab nachläßt, ist das Leben weniger anstrengend und der Schlaf erholsamer, so daß man morgens leichter aus dem Bett kommt und man sich nicht so stark aufputschen muß.

Deine zunehmende Feinfühligkeit für Dein eigenes Gleichgewicht läßt Dich besser für Dich sorgen: Manchmal bist Du toleranter und flexibler, weil Du entspannter bist und häufiger mit dem richtigen Fuß aufstehst. Ein ander Mal kannst Du leichter standfest bleiben und eine Grenze wahren, die Du früher überschritten hättest, weil Du Dich nicht so bewußt wahrgenommen hast.

So stärkt Dich Dein zunehmendes Feingefühl: Das Weiche bewahren heißt: stark sein…Laotse, Dao De Jing, 52
Du entdeckst in Deinem Leben allmählich neue Handlungsmöglichkeiten und höhere Selbstwirksamkeit. Das beeindruckendste Beispiel ist für mich eine Kursteilnehmerin, die nach einigen Monaten wieder kündigte, weil sie es geschafft habe zu kündigen, das sei ihr Ziel gewesen.

Häufiger stellen die Effekte sich eher unauffällig nebenbei ein, so daß man irgendwann überrascht feststellt: Ach, schau mal an, ich knabbere viel seltener Süßkram! Ach, schau mal, früher hätte mich das total gestreßt …

Die Bewegungsmeditationen stärken mich indem sie mir zu mehr Gelassenheit im Alltag verhelfen. Sie sind kleine Auszeiten, die mir Kraft geben. Durch regelmäßiges Üben erreiche ich in dem Zeitraum der Meditation eine tiefe Entspannung und das wirkt sich auch danach positiv auf mein Körpergefühl und innere Haltung aus.
Herzliche Grüße, Gaby H.